Schwangerschaftsbeschwerden: ICH WILL NICHT MEHR!

Vorweg: Dieser Post dient ausschließlich der Jammerei. Danke fürs Verständnis.

Manchmal geht sich das mit dem Wunder der Natur nicht aus. Immer dann nicht, wenn ich in die Badewanne steige und meine Schwangerschaftsbeschwerden über mich hereinbrechen. Unsere Vormieter haben überall Spiegel auf die Fliesen geklebt, sodass ich weiß, dass ich eigentlich nicht in die Wanne steige, sondern meinen Nilpferd-Körper hineinhieve. Unter Stöhnen, Krächzen und Jammern, weil sich’s anfühlt, als hätte ich mein Schambein gebrochen und mein Kreuz auch.

Dann lieg ich da in ein bisschen Wasser, mehr geht sich nicht aus, weil das würde ich verdrängen und starre mich selbst an: Meinen Busen, der schon lange nicht mehr an meinen erinnert, mein aufgedunsenes Gesicht. Ich bemerke, dass alles an mir weich, schwabbelig und voller Cellulite ist und mein gesamtes Ich an hunderttausend Schwangerschaftsbeschwerden leidet, die nicht der Rede wert sind, weil dem Kind geht’s gut und doch quälen sie mich enorm. ENORM! ENOOOOORM!!!!

Ich erinnere mich selbst an Shrek mit meinen geschwollenen Fingern und Zehen, nur bin ich nicht grün, sondern kreideweiß, was das Ganze nicht besser macht. Die Vorfreude, hoffentlich bald wieder ordentlich Sport machen zu können, ist riesig. Planks, Jumping Jacks, Burpees, ahhhh! Ich träume vor mich hin. Gleichzeitig ist da auch die Sorge, ob ich es mental ertragen werde, bei Minus 890 anzufangen. Ein Sprung mit dem Seil, fünf Minuten Erholung. Tolle Aussichten sind das … Bevor ich schwanger wurde, hatte ich mich beim Laufen unter Höllenqualen auf zehn Kilometer hochgearbeitet. Und jetzt schaffe ich nicht mal die Stiegen bei uns in der Wohnung in den ersten Stock ohne Kreislaufkollaps.

Wo zum Teufel ist mein Schwangerschaftsglow?

Verzweifelt suche ich nach ein bisschen Schwangerschafts-Glow, aber da ist nichts. Null, zero, niente. Meine Haut ist fahl und grau, wie meine Seele in Momenten wie diesen … Ich schaue aus wie eine alte Wasserleiche, stelle ich fest, während mein Blick sich wieder im Spiegel verfängt. Jetzt meldet sich meine Blase und ich überlege, ob mich rauswuchten oder in die Wanne pinkeln soll. So weit ist es also gekommen.

Das Sodbrennen tut sein Übriges … Ich möchte kotzen und weinen zugleich. Und wiederhole es wie den Rosenkranz: „Ich will nicht mehr, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr.“ Wohl wissend, dass ich nicht wirklich viel Mitspracherecht habe und noch muss.

Ich versuche, mich darauf zu besinnen, dass ich eigentlich ja davon überzeugt bin, dass mein Körper gerade Magisches leistet. Tut er schließlich auch. Sehe ich noch immer so. Auch in den Momenten, in denen ich mich in Slow Motion aus der Badewanne hochziehe. Wenn man sich überlegt: Zu Beginn einer Schwangerschaft ist die Gebärmutter 70 Gramm schwer. Gegen Ende wiegt sie 500 Gramm und es passen theoretisch zwei Fußbälle hinein. Nur ein Beispiel dafür, was wir Frauen imstande sind zu leisten. Trotzdem: An manchen Tagen sind die Schwangerschaftsbeschwerden anstrengend und zach und nerven.

So sind sie halt, die Ups and Downs dieser besonderen Zeit. Einzig auf der Waage geht’s ausnahmslos nach oben … Immerhin.

Es ist 17 Uhr irgendwas. Ich gehe schlafe. Mehr ist heute nicht drin.

5 Kommentare

  1. I feel you!! Ich hab mein zweites Mädchen vor gut 4 Monaten zur Welt gebracht und mich in beiden Schwangerschaften gefragt, was dieser beschissene Schwangerschaftsglow sein soll. Symphysen-Schmerzen kenn ich auch nur zu gut. Dazu kam noch eine SS-Diabetes beim zweiten, beim ersten Mal auch ein Karpaltunnel-Syndrom. Ach, man wird gar nimmer fertig beim Aufzählen … Und um bald wieder Sport machen zu können, musst du echt gscheit Rückbildung machen. Selbst meinem großen Kind nachzulaufen ist bei mir immer noch nicht wirklich drin *buhuuu* (und es liegt weniger an der Erschöpfung als am Beckenboden). Viel Ausdauer für den Endspurt wünsch ich dir!

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  2. … ist alles vergessen, wenn du das Würmchen im Arm hast. Alles gute noch für die letzte Etappe – ist leider die schwierigste.

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  3. Wie schön, dass dein Bindegewebe so weich ist! Dann dehnt sich alles gut und die Geburt wird leicht! Wenn alles straff und fest ist, dann gibt auch das Gewebe bei der Geburt nur „ungern“ nach 😉😉 also freu dich, dass alles weich ist ☺️
    Alles Liebe
    Sonja

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  4. Herzlichen Glückwunsch von einer Ur-Simmeringerin!
    Musste beim Artikel über die Wohnungssuche sehr schmunzeln 😅☺️
    Alles Gute für die Geburt!
    Und bezüglich Sport, lass dir Zeit und dem Beckenboden zuliebe Laufen und alle hüpfenden Bewegungen am Besten erst 12 Monate nach der Geburt.
    Ich beginne jetzt wieder mit dem Joggen, meine Tochter ist fast 1 Jahr alt ☺️
    Liebe Grüße
    Nina

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